Dieses Kapitel befasst sich mit den Funktionen des Gehirns: den globalen mentalen Funktionen, wie Funktionen des Bewusstseins sowie den Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs und den spezifischen mentalen Funktionen, wie Funktionen des Gedächtnisses, kognitiv-sprachlichen Funktionen und Funktionen des Rechenvermögens.
Mentale Funktionen, die sich in Erhalt der Wachheit, Aufmerksamkeit und bewusster Wahrnehmung äußern und die bei einer Störung zu Dämmerzustand (Fugue), Trance oder ähnlichen Zuständen führen können
Mentale Funktionen, die sich bei Veränderungen auf die Art des Empfindens von Wachheit, Aufmerksamkeit und bewusster Wahrnehmung auswirken, wie drogeninduzierte Bewusstseinsveränderungen oder ein Delir
b1108Funktionen des Bewusstseins, anders bezeichnet
b1109Funktionen des Bewusstseins, nicht näher bezeichnet
Allgemeine mentale Funktionen, die Selbstwahrnehmung, Ich-Bewusstsein und realistische Wahrnehmung anderer Personen sowie der Zeit und der Umgebung betreffen
Inkl.:
Funktionen der Orientierung zu Zeit, Ort und Person sowie der Orientierung zur eigenen Person und zu anderen Personen; Desorientierung zu Zeit, Ort und Person
Exkl.:
Funktionen des Bewusstseins (b110); Funktionen der Aufmerksamkeit (b140); Funktionen des Gedächtnisses (b144)
Mentale Funktionen, die sich im bewussten Gewahrsein der örtlichen Situation äußeren, z.B. in welcher unmittelbaren Umgebung, in welcher Stadt oder in welchem Land man sich befindet
Allgemeine mentale Funktionen, die erforderlich sind, die verschiedenen mentalen Funktionen einschließlich aller kognitiven Funktionen zu verstehen und konstruktiv zu integrieren sowie diese über die gesamte Lebensdauer hinweg fortzuentwickeln
Inkl.:
Die Intelligenzentwicklung betreffende Funktionen; intellektuelle und mentale Retardierung, Demenz
Exkl.:
Funktionen des Gedächtnisses (b144); Funktionen des Denkens (b160); Höhere kognitive Funktionen (b164)
Sich über das gesamte Leben entwickelnde allgemeine mentale Funktionen, die für das Verständnis und die konstruktive Integration jener mentalen Funktionen erforderlich sind, die zur Bildung interpersoneller Fähigkeiten führen, welche für den Aufbau reziproker sozialer Interaktionen, die sinnvoll und zweckmäßig sind, benötigt werden
Allgemeine mentale Funktionen, die das anlagebedingte Naturell einer Person betreffen, individuell auf Situationen zu reagieren, einschließlich der psychischen Charakteristika, die eine Person von einer anderen unterscheiden
Inkl.:
Funktionen, die Extraversion, Introversion, Umgänglichkeit, Gewissenhaftigkeit, psychische und emotionale Stabilität, Offenheit gegenüber Erfahrungen, Optimismus, Neugier, Vertrauen und Zuverlässigkeit betreffen
Exkl.:
Funktionen der Intelligenz (b117); Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs (b130); Psychomotorische Funktionen (b147); Emotionale Funktionen (b152)
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Kontaktfreudigkeit, Geselligkeit und (emotionale) Ausdrucksfähigkeit gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Schüchternheit, Zurückgezogenheit oder Gehemmtheit
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Kooperationsbereitschaft, Freundschaftlichkeit und Zuvorkommenheit gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Unfreundlichkeit, Streitbarkeit und Aufsässigkeit
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Fleiß, Genauigkeit und Sorgfalt gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Faulheit, Unzuverlässigkeit und Verantwortungslosigkeit
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Ausgeglichenheit, Ruhe und Gefasstheit gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Reizbarkeit, Besorgtheit, Unbeständigkeit und Launenhaftigkeit
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Neugier, Vorstellungsvermögen und Suche nach Erfahrungen gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Abgestumpftheit, Unaufmerksamkeit und emotionaler Ausdruckslosigkeit
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Heiterkeit, Lebhaftigkeit und Zuversichtlichkeit gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Niedergeschlagenheit, Trübsinn und Verzweiflung
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Selbstsicherheit, Mut und Durchsetzungsvermögen gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Zaghaftigkeit, Unsicherheit und Zurückhaltung
Mentale Funktionen, die sich in einer Persönlichkeit äußern, die durch Verlässlichkeit und Prinzipientreue gekennzeichnet ist, im Gegensatz zu Hinterlistigkeit und unsozialem Verhalten
b1268Funktionen von Temperament und Persönlichkeit, anders bezeichnet
b1269Funktionen von Temperament und Persönlichkeit, nicht näher bezeichnet
b130Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs
Kodierhinweis
Allgemeine mentale Funktionen, die physiologische und psychologische Vorgänge betreffen, welche bei einer Person ein nachhaltiges Streben nach Befriedigung bestimmter Bedürfnisse und die Verfolgung allgemeiner Ziele verursachen
Inkl.:
Funktionen, die psychische Energie, Motivation, Appetit, Sucht (einschließlich Sucht nach Substanzen, die zu einer Abhängigkeit führen) und Impulskontrolle betreffen
Exkl.:
Funktionen des Bewusstseins (b110); Funktionen von Temperament und Persönlichkeit (b126); Funktionen des Schlafes (b134); Psychomotorische Funktionen (b147); Emotionale Funktionen (b152)
Mentale Funktionen, die sich in einem natürlichen Verlangen oder einem Wunsch äußern, insbesondere das natürliche und wiederkehrende Verlangen nach Essen und Trinken
Allgemeine mentale Funktionen, die sich in einer periodischen, reversiblen und selektiven physischen und mentalen Loslösung von der unmittelbaren Umgebung äußern, und die von charakteristischen physiologischen Veränderungen begleitet sind
Inkl.:
Funktionen, die Schlafdauer, Schlafbeginn, Aufrechterhaltung des Schlafs, Schlafqualität, Schlafzyklus betreffen, wie bei Insomnie, Hypersomnie, Narkolepsie
Exkl.:
Funktionen des Bewusstseins (b110); Funktionen der psychischen Energie und des Antriebs (b130); Funktionen der Aufmerksamkeit (b140); Psychomotorische Funktionen (b147)
Mentale Funktionen, die sich in Rapid Eye Movements (REM)-Schlaf (verbunden mit Träumen) und in Non-Rapid Eye Movement Sleep (NREM) äußern. (Hier wird auf das traditionelle Konzept des Schlafes als einer Zeit verminderter physiologischer und psychologischer Aktivität Bezug genommen.)